Wenn in Veröffentlichungen wichtige Zahlen fehlen, weckt das Neugierde. Aber in diesem Fall offenbarte sich das Gegenteil meiner ersten Vermutung. Vattenfall legte meiner jährlichen Stromrechnung einen Zettel bei. Der Titel lautet „Die Herkunft Ihres Stroms“. Er zeigt die verschiedenen Tarife des Konzerns, und wie der Strom jeweils generiert wurde. Stand 2011. Unterschieden wird zwischen dem Natur-Tarif, dem Klassik-Tarif, Gewerbekunden und allen anderen Tarifen. Für jede dieser vier Gruppen erklärt ein Tortendiagramm die Zusammensetzung. Weiterhin gibt es ein fünftes Diagramm, das die gesamte Lieferung von Vattenfall zeigt.
Mich irritierte, dass Vattenfall verschweigt, wie viel Strom von jedem Tarif verkauft wurde. Deshalb habe ich es ausgerechnet. Nicht in absoluten Kilowattstunden, aber prozentual für die gesamte verkaufte Energie. Die genaue Rechnung könnt ihr im Tabellendokument nachvollziehen. Es ergeben sich sieben Gleichungen mit drei Unbekannten. Das System ist also erheblich überbestimmt, wodurch ich sicher sein kann, dass ich richtig gerechnet habe. Die Tarife von Vattenfall teilen sich folgendermaßen auf die gesamte Energie von 2011 auf:
Natur | 8,1% |
Klassik | 0,6% |
alle übrigen | 83,8% |
privilegierte Letztverbraucher | 7,6% |
Ich bin nicht davon ausgegangen, dass Vattenfall so viel Ökostrom verkauft. Meine Vermutung lag deutlich unter 1% anstelle von 8%. Der Tarif „Klassik“ ist nur wegen der Besonderheit mit der Kraft-Wärme-Kopplung aufgeführt und spielt eigentlich keine Rolle. Zu den Geschäftskunden weiß ich nichts zu sagen, und so bleibt nur festzustellen, dass die meisten Vattenfall-Kunden sonstiges kaufen.