Nach Auf der IFA Berlin nichts neues von 2010 und Auf der IFA Berlin nichts neues 2.0 von 2011 wollte ich ja sagen, jetzt gab es etwas Neues. Aber es gab einfach nichts Neues. Fast nichts. Klar, Evolution geht immer in kleinen, kaum sichtbaren Schritten. Die Technik wird jedes Jahr hier und da ein bisschen besser, und irgendwann schaut man zurück und denkt: Wow, was hat sich geändert in den letzten zehn Jahren. Aber so eine Evolution geschieht nicht. Der 3D-Hype ist einfach wieder gestorben. Die Tablets und die unsäglich vielen Gadgets, allen voran die Kopfhörer, verschwinden einfach wieder.
Samsung, Sony und Nikon zeigten Kameras, die keine Blitze fernsteuern konnten und keine lichtstarken Zoomobjektive hatten. Die Aussage sind unisono, man arbeite an brauchbaren Kameras, aber im Moment sieht es eher schlecht aus. Nur Panasonic hatte Modelle mit diesen Funktionen. Gezeigt wurde allerdings nichts davon. Die Leute am Stand wussten nicht einmal, dass ihre Kameras das konnten, und verwiesen mich an Canon. Der Glaube an die eigene Marke sieht anders aus.
Klobige Uhren mit vielen unbenutzbaren Funktionen waren natürlich auch zu sehen, und davon wird es nächstes Jahr noch viel mehr geben. Kein Plan, was man damit soll.
Subjektiv würde ich sagen, dass der Trend weg von 3D-Bullshit, iPhone-Cases und Solar-Ladegeräten geht. Das ist prima. Statt dessen wurden mit Ultra-HD-Displays, Phablets und Studio-Lautsprechern Dinge vorgestellt, die man sinnvoll kreativ einsetzen könnte. Überhaupt wurde die Wertigkeit der Marken mehr hervorgehoben als Buzzwords. Vielleicht ist das der Anfang vom Umdenken, dass man Technik auch wieder gebrauchen können soll. Vielleicht kommt auf der nächsten IFA der Durchbruch. Eine freie und zuverlässige Schnittstelle für Ultra-HD-Displays wäre was. Und wenn es Uhren mit Rechner drin sein sollen, dann brauchbare Open-Source-Uhren. Oder -Brillen. Oder meinetwegen der Communicator-Pin von Star Trek für die Brust.