Georg Schramms 48 Stunden

Am 17. Februar um 11:04 erklärte Bundespräsident Wulff seinen Rücktritt. Genau eine Stunde später startete ich die Webseite istgeorgschrammschonimamt.de mit nichts als der Information, dass Georg Schramm nicht Präsident ist. Der Auftritt war bewusst im Stil von istchristianwulffnochimamt.de gehalten. Zugegeben, für mich war es in dem Moment egal, wer Georg Schramm eigentlich ist. Die ganze Aktion war ein Witz.

Die Seite

Im Laufe des Tages twitterten viele tausend User über meine Seite, der Rhein-Zeitung war die Aktion eine Notiz wert, und Fefe linkte. Nebenher klickten die Leute auf Facebook fleißig zu mir. Unisono versuchten sie der Netzgemeinde zu verklickern, dass Georg Schramm keineswegs ein Spaßkandidat, sondern – ganz ernst gemeint – genau die richtige Person wäre.

Am nächsten Tag diskutierten die Herren mit den Faxgeräten weiter über mögliche Kandidaten, während die Netzgemeinde ganz andere Personen im Fokus hatte. Der Wochenrückblick auf Heise nannte das Geschehen mit Blick auf meine Seite ein chancenloses Kabarett gegen das Schachern der Regierung.

Am zweiten Tag nach dem Rücktritt legten sich die Parteien im Bundestag auf Gauck fest. Beziehungsweise holten ihn aus dem achtzehnten Jahrhundert in die Realität. Es geht um einen Mann, der sich von Fortschritt nicht aufhalten und von Sachkenntnis nicht beirren lässt.

Die CDU braucht also 48 Stunden, um ohne auf Kompetenzen zu achten den nächstbesten Hardliner vor die Kameras zu zerren. Und dann auch noch einen, den sie im vorletzten Jahr erst mit Hilfe des Staatsfernsehens abservierte. In der Zeit hätte es doch der Netzgemeinde und allen voran den Piraten möglich sein müssen, einen brauchbaren Kandidaten in den Massenmedien zu positionieren.

Die Zugriffszahlen veranschaulichen, wie lange das Thema durch die Netzgemeinde zog.

AWstats 6.95 meldet als Browserstatistik 51 % Firefox, 16,5 % Chrome, 7,2 % Safari, 6 % Opera, 4,3 % Internet Explorer. Betriebssysteme sind 53 % Windows, 22 % Linux, 21 % MacOS.

Von den 24 000 Besuchern kamen die meisten von Fefe, Facebook und Twitter. Der dunkelgrüne unbekannte Bereich besteht sicherlich auch zu großen Teilen aus diesen Seiten. Hier verstecken sich aber auch Diaspora und ein paar kleine Communitys, die komplett auf HTTPS setzen.

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