CreativeCommons ist vollkommen nutzlos

Tausende Fotos von mir und auch dieser Blog wurden unter CreativeCommons CC-BY-SA veröffentlicht. Damit wollte ich einerseits Kreativen die Möglichkeit geben, meine Werke beliebig zu nutzen. In der Wikipedia, auf Flickr, in Blogs, Büchern, Zeitungen. Das hat auch so weit geklappt.

Weiterhin wollte ich den untergehenden Verlagen mit maximal restriktivem Impressum eins auswischen, indem sie meine Bilder zwar nutzen, aber nur unter meinen Bedingungen verwenden dürfen. Das hat auch geklappt. Selbst die WELT veröffentlichte durch mich ein paar freie Inhalte. Andere Zeitungen zahlten Lizenzgebühren.

Drittens habe ich die sehr beliebte CC-BY-SA genommen, damit die Nutzer auf einen Blick wissen, was sie mit meinen Werken wie dürfen. Der Lizenztext muss nicht gelesen werden, wenn er jedem bekannt ist. So weit die Theorie. In der Realität liegt hier der Trugschluss.

Realität

Ein Beispiel. In der CC-BY-SA steht: „Unter den Bedingungen dieser Lizenz räumt Ihnen der Lizenzgeber … das vergütungsfreie … Recht ein, den Schutzgegenstand auf die folgenden Arten und Weisen zu nutzen“. Ein Profi-Model meinte in bezug auf den Satz zu mir, mit Bildern unter der Lizenz dürfte kein Geld verdient werden. Das ist vollkommen falsch. Ich will nicht weiter ins Detail gehen, aber sie hat die Lizenz lange gelesen und nicht ansatzweise verstanden.

Fast jeder andere, mit dem ich arbeite, kann schon mit der Kurzfassung der CC-BY-SA nichts anfangen. Auch Profi-Designer nicht. Die Lizenz ist leider eine bürgerlich-alternative Anbiederung ans weltfremde Urheberrecht. Der Bioladen des Urheberrechts. Die Grundidee von CreativeCommons ist, sinnvolle Nutzungen zu erlauben und trotzdem einen gewissen Einfluss auf die Werke zu behalten. Nur wird sich niemand daran halten. Wirklich niemand. Durch CreativeCommons lässt sich die Zahl der Schwarzkopien nicht senken. Wir kriminalisieren unsere Nutzer.

Mit Abstand betrachtet ist es bescheuert, Werke überhaupt mir Auflagen versehen zu wollen. Nicht mal die Namensnennung lässt sich beim Witzeerzählen am Stammtisch oder beim täglichen Copy&Paste auf Facebook aufrecht erhalten. Deshalb werde ich meine Werke wohl in Zukunft für jede beliebige Nutzung freigeben. Wie ich mir das mit der WTFPL vorstelle, steht in meinem Artikel zum Urheberrecht in der Realität.

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