Campus Party

Einfach mal mit einem spanischen Veranstalter ein Treffen in Berlin organisieren, möglichst viele Tickets verschenken und anschließend aufregen, dass die Stadt Geld für den Flughafen haben will. So einfach haben es sich die Veranstalter der Campus Party 2012 in Berlin Tempelhof vielleicht vorgestellt.

Unter dem altbackenen Logo mit etwas eigenwilliger Auslegung der europäischen Grenzen durften korrupte Politiker ihre ausweichende Rhetorik schwingen. Das führte zwangsläufig zu mieser Presse. Falls man sie denn reinließ.

Wenn ich unentspannte Security, Sicherheitstheater und überfüllte Flughäfen brauche, dann flieg ich doch lieber nach Mallorca! #cpeurope

— Michael Kreil (@MichaelKreil) August 22, 2012

Bei durchwachsenem Wetter und entsprechender Kälte, überzogenen Getränkepreisen, schlechter Internetverbindung, fehlender Musik, grauenvollen Betonlandschaften und unerträglichem Lärmpegel gelang es, die Berliner in ihre Stammkneipen (cBase) zu vergraulen. Anfangs dachte ich, die bekannten Blogger wären nur zu faul und engstirnig, um sich die Veranstaltung anzusehen. Es stellte sich aber heraus, dass viele nur für eine halbe Stunde da waren und dann keine Lust mehr auf dumme Vorschriften hatten. Auch die meisten Camper gingen lieber weg. Sie schauten sich ausgiebig Berlin an, kauften gescheites Essen und sorgten in den Bahnen für größeres Gedränge als zwischen den Containern.

Ich war vom Opening bis zum Ende jeden Tag auf dem ehemaligen Flughafenvorfeld. Neben Tim Berners-Lee gab es einige interessante Vorträge von Casemoddern, Freien Softwareprojekten und Journalisten. Die allerdings anschließend viel zu schnell verschwanden. Ein Gespräch wollte auf der Campus Party wohl niemand freiwillig führen.

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